Mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Wir stellen eine der effektivsten Methoden vor, die Menge an verwendeten Verpackungsmaterial zu verringern.
Spätestens seit dem neuen Verpackungsgesetz, welches im Juli 2022 in Kraft trat, sollten sich Online-Händler Gedanken machen, wie sie ihren Verbrauch an Verpackungsmaterialien verringern. Mittlerweile gibt es die Möglichkeit, Produkte in individuellen, passgenauen Verpackungen zu versenden - somit wird keine Luft versendet und zusätzliches Füllmaterial ist ebenfalls nicht notwendig.
Der Großteil etablierter E-Commerce Marken ist bereits auf den klimaneutralen Versand umgestiegen. Allerdings gehören weitere wichtige Einflussfaktoren zur Dekarbonisierung der Lieferkette dazu.
Neben der letzten Meile, sowie dem Transfer, gehört das verbrauchte Verpackungsmaterial zu den größten Treibern der CO₂-Emissionen im E-Commerce.
Den meisten Online-Händlern ist diese Tatsache unbekannt. Während somit primär versucht wird, den CO₂-Ausstoß vor und nach dem Warehousing zu reduzieren, steckt allerdings ein großes Potenzial in der Reduktion des verbrauchten Verpackungsmaterials innerhalb des Verpackungsprozesses an die Endkonsumenten.
Eine Möglichkeit, weniger Luft zu versenden, wäre es, ein mannigfaltiges Portfolio an unterschiedlichen Verpackungsgrößen anzulegen. Jedoch ist es für Online-Händler schwierig, die gängigsten Warenkörbe und somit Verpackungsgrößen korrekt einzuschätzen. Seit einigen Jahren gibt es jedoch eine Alternative: Automatisierte Verpackungsmaschinen.
Durch den Einsatz von automatisierten Verpackungsmaschinen, wie bspw. die CMC Genesys, können bestellte Produkte maßgeschneidert und individuell verpackt werden. Das Platzieren der Produkte auf die Fördertechnik geschieht zwar noch manuell, alle weiteren Prozesse jedoch sind vollautomatisiert. 3D Kameras erfassen die Maße der Produkte, Endloswellpappe wird passend zu Recht geschnitten und am Ende kommt das fertig verpackte Paket heraus, welches dann zu den jeweiligen Transportdienstleistern ab sortiert wird.
Dadurch wird der Verbrauch an Verpackungsmaterialien im Durchschnitt um bis zu 50 % verringert. Die Abschnitte der Endloswellpappe werden weiterverarbeitet und als Füllmaterial verwendet.
So können E-Commerce Marken allein durch den Einsatz von automatisierten Verpackungslösungen ihren CO₂-Ausstoß um bis zu 20 % reduzieren.
Der größte Nachteil von automatisierter Verpackungstechnik sind die hohen Investitionskosten sowie notwendiges Know-how. Die gängigsten Lösungen benötigen ein Kapital von mindestens 1.000.000 €, die zunächst einmal investiert werden müssen. Die meisten Online-Händler, gerade die kleinen und mittelgroßen Marken, besitzen jedoch nicht die monetären Mittel, um solch ein Investment zu finanzieren. Außerdem benötigt man Ingenieure und Entwickler, welche die Maschinen in Betrieb nehmen und bereits bestehende Softwarearchitekturen miteinander integrieren.
Eine Alternative, um solch eine Investitionen zu vermeiden, wäre die Auslagerung der Versandprozesse an einen technologiegetriebenen Fulfillment Dienstleister, welcher bereits die Verpackungsmaschinen besitzt und geschultes Personal zur Verfügung stellt.
Während früher in der klassischen Kontraktlogistik eine Implementierungsphase von mindestens 3 - 6 Monaten in Kauf genommen werden musste, bieten heutige Fulfillment Dienstleister einfache Integrationsmöglichkeiten und Onboardingprozesse, sodass der Versand oftmals innerhalb weniger Wochen ausgelagert werden kann. Durch das Outsourcing der Auftragsabwicklung an einen Logistikpartner, welcher bereits automatisierte Verpackungsmaschinen besitzt, können Online-Händler von den Vorteilen dieser neuen Technik profitieren, ohne die Kosten für die Anschaffung der Maschinen stemmen zu müssen.
Weitere Vorteile sind, dass Online-Händler im Durchschnitt günstiger international versenden können, da das Volumengewicht sinkt und weniger Rohstoffe für Verpackungsmaterial notwendig sind, sodass in weiterer Folge die Kosten für die Kartonage sinken.
Das Automatisieren der Verpackungsprozesse ist bereits ein Fortschritt im Hinblick auf die Reduktion von Verpackungsmaterialien und des CO₂-Ausstoßes. Innerhalb der Intralogistik macht das Verpacken in etwa 20 - 30 % des Aufwands während der Auftragsabwicklung aus.
Weitere Prozesse, welche bereits automatisiert funktionieren, sind beispielsweise die Warenannahme, Lagerung und das Kommissionieren.
Einige Logistiker in Europa arbeiten bereits an einem sogenannten “Dark Warehouse” - ein Fulfillment Center, wo kein Licht mehr brennt, da alle Abläufe automatisiert ablaufen und das manuelle Eingreifen von Mitarbeitern nicht notwendig ist.
Hierbei liegt nicht nur die Prozessoptimierung & Kostensenkung im Vordergrund, sondern auch die Dekarbonisierung. Durch den Wegfall der meisten operativen Mitarbeiter entfallen Emissionen im Transfer zum Arbeitsplatz. Außerdem werden Fehler minimiert, sodass das richtige Produkt den richtigen Empfänger erreicht und Neuversendungen nur in seltenen Fällen notwendig sind.
Wenn du mehr zum Thema Dark Warehouse oder die Vorteile von automatisierten Verpackungsmaschinen für dich als Händler erfahren möchtest, sprich gerne mit einem unserer Fulfillment Experten. Gemeinsam schauen wir, welche Potenziale für dich als möglich sind.