In der Welt des Fulfillments spielen Chargen und das Mindesthaltbarkeitsdatum eine entscheidende Rolle. Sie beeinflussen die Lagerhaltung, Produktqualität und Kundenzufriedenheit. Und es ist nicht immer einfach, den Überblick über die chargenbezogenen Lagerbestände zu behalten. In diesem Beitrag sehen wir uns genauer an, warum die beiden Themen wichtig sind und wie du im Fulfillment und darüber hinaus mit ihnen umgehen kannst.
In der Welt des Fulfillments spielen Chargen und das Mindesthaltbarkeitsdatum eine entscheidende Rolle. Sie beeinflussen die Lagerhaltung, Produktqualität und Kundenzufriedenheit. Und es ist nicht immer einfach, den Überblick über die chargenbezogenen Lagerbestände zu behalten. In diesem Beitrag sehen wir uns genauer an, warum die beiden Themen wichtig sind und wie du im Fulfillment und darüber hinaus mit ihnen umgehen kannst.
Wir verraten dir, in welchen Bereichen die chargenreine Lagerung und Mindesthaltbarkeitsdaten besonders wichtig sind und warum die Einhaltung dieser Vorgaben dein Geschäftserfolg beeinflusst.
Chargen (oft auch LOT genannt) sind bestimmte Mengen von Produkten, die unter denselben Bedingungen hergestellt oder verarbeitet wurden. Mit Chargen stellst du eine einheitliche Qualität und Möglichkeiten zur Identifikation sicher. Deshalb erhält jede Charge eine eindeutige Chargennummer, oder auch LOT-Nummer. Mit ihr kann ein Produkt auf Erzeuger und Inhaltsstoffe zurückgeführt werden. Besonders in der Pharmazie, Lebensmittelbranche sowie bei Kosmetika sind Chargen enorm wichtig, denn hier ist die Rückverfolgbarkeit von Produkten und die Gewährleistung der Produktqualität essentiell. Durch die Verwaltung und Nachverfolgung von Chargen können Unternehmen schnell auf Qualitätsprobleme reagieren, Rückrufaktionen durchführen und die Einhaltung von Vorschriften sicherstellen.
Das Lot-Tracking, oder auch Chargenrückverfolgung, verfolgt den Weg einer Produktcharge über die gesamte Supply Chain – von der Herstellung bis zu den Endverbrauchern. Produkte, die von Qualitätsproblemen oder Rückrufaktionen betroffen sind, werden so präzise und schnell identifiziert. In einigen Branchen, wie beispielsweise in der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie, besteht sogar eine gesetzliche Verpflichtung zur Chargenrückverfolgung.
Chargen- bzw. LOT-Nummern bestehen in der Regel aus einem Buchstaben und einzelnen Nummern. Der Buchstabe steht für den Herstellungsmonat. In unserem Beispiel steht der Buchstabe G für den Monat Juli. Die weiteren Nummern geben Auskunft über das Produktionsdatum sowie das früheste Verfallsdatum.
Hier siehst du, welche Auskünfte über ein Produkt anhand der Chargennummer ermittelt werden können:
Um eine Charge nahtlos zurückverfolgen zu können, sind neben den Lot-Nummern auch andere Komponenten gesetzlich festgeschrieben. Dazu gehören z.B.:
Für den Fall, dass ein Produkt zurückgerufen werden muss, könnt ihr dieses zum Beispiel über Warenwirtschafts- oder ERP Systeme (Billbee, Xentral & Co) nahtlos rückverfolgen.
Das LOT-Tracking bzw. die Chargenrückverfolgung gewährleisten Qualität, Sicherheit und Transparenz entlang der Lieferkette. Aber nicht nur das – sie hat auch erhebliche Auswirkungen auf die Lagerhaltung. Nur die Kennzeichnung der Chargen ermöglicht eine chargenreine Lagerung. Aber was bedeutet das? Ganz einfach: Jeder Lagerplatz wird nur mit einer bestimmten Charge belegt. Hierzu braucht es ein effizientes Lagerverwaltungssystem. Fulfillment-Dienstleister helfen dabei, diese Prozesse zu automatisieren und schaffen Transparenz für die Käufer.
Andere wichtige Aspekte der Chargenrückverfolgung im Fulfillment sind unter anderem:
Ein weiterer wichtiger Punkt in der effizienten und vor allem sicheren Lagerhaltung: MHDs der Produkte. Auch hier ist die Einhaltung einiger wichtiger Punkte essenziell. Diese zeigen wir dir jetzt.
Der Begriff des Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) wird in der Logistik verwendet, um den Zeitraum anzugeben, innerhalb dessen ein Produkt bei richtiger Lagerung seine Qualität behält. Das MHD wird normalerweise auf verderblichen Produkten wie Lebensmitteln und Arzneimitteln angegeben, aber z.B. auch bei Kosmetik. Laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit müssen gemäß Artikel 19 der EU-KosmetikV MHDs angegeben werden, sofern die Haltbarkeit 30 Monate oder weniger beträgt.
Nur wenn du das MHD bei der Lagerung und beim Versand berücksichtigst, stellst du sicher, dass die Produkte rechtzeitig vor Ablauf des MHDs bei dem Käufer entsprechend priorisiert werden. Dann ist eine möglichst lang verbleibende Haltbarkeit nach dem Kauf gewährleistet.
Hersteller und Labore führen Tests und Analysen durch, um die Mindesthaltbarkeit von Produkten zu berechnen. Dabei werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, wie die Zusammensetzung, die Art der Inhaltsstoffe, die Lagerbedingungen und die erwartete Haltbarkeit. Hier ist zwischen dem Mindesthaltbarkeitsdatum und dem Verbrauchsdatum zu unterscheiden.
Wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, bedeutet es in der Regel nicht, dass beispielsweise ein Lebensmittel verdorben ist. Denn es gibt nur an, bis wann ein Produkt unter angemessener Lagerung seine Eigenschaften behält. Bis zu diesem Datum ist ein Produkt also optimal. Danach wird es aber nicht zwangsläufig ungenießbar oder gesundheitsgefährdend.
Bei Kosmetikprodukten gelten ähnliche Vorschriften. So werden die Kosmetikartikel mit unterschiedlicher Haltbarkeit deklariert:
Anders bei einem Verbrauchsdatum. Dies gilt beispielsweise für mikrobiologisch sehr leicht verderbliche Lebensmittel. Verpackungen müssen daher die Aufschrift “verbrauchen bis …” tragen, da hier nach Ablauf des Datums mikrobiologische Risiken für die menschliche Gesundheit drohen. Wichtig ist hier vor allem die angegebene Beschreibung der Lagerung, wie zum Beispiel die Kühltemperatur.
Das Datum der Mindesthaltbarkeit hängt also von vielen Faktoren ab. Um diese optimal zu gewährleisten, spielt die richtige Lagerung der Produkte eine essenzielle Rolle – vom Weg ab Herstellung bis zu den Endkunden.
Im Fulfillment musst du bzw. dein Dienstleister auf das Mindesthaltbarkeitsdatum achten, denn:
Die Kundenzufriedenheit spielt eine zentrale Rolle: Fulfillment-Dienstleister sind dafür verantwortlich, die Bestellungen der Käufer ordnungsgemäß zu bearbeiten und sicherzustellen, dass sie qualitativ hochwertige Produkte erhalten. Durch die sorgfältige Überprüfung, Beachtung der MHDs im Fulfillment stellst du sicher, dass nur einwandfreie Produkte geliefert werden, was wiederum zu einer höheren Kundenzufriedenheit führt.
Unternehmen müssen gesetzliche Bestimmungen einhalten: In der Europäischen Union gibt es Vorschriften, die die Kennzeichnung und den Verkauf von Produkten mit abgelaufener Haltbarkeit regeln. Shops können rechtliche Probleme vermeiden und mögliche Bußgelder oder Sanktionen verhindern.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Vermeidung von Rücksendungen. Wenn Kunden Produkte mit abgelaufener Haltbarkeit erhalten, werden sie höchstwahrscheinlich eine Retoure veranlassen. Das führt zu zusätzlichen Kosten und Aufwand im Fulfillment. Durch die strikte Beachtung der Mindesthaltbarkeit werden diese Kosten minimiert.
Die Verwaltung von Chargen und MHDs beinhaltet einige Herausforderungen. Um eine effiziente Verwaltung von Chargen und Mindesthaltbarkeitsdaten zu gewährleisten, müssen wir effektive Systeme und Prozesse implementieren. Einige Fulfillment-Dienstleister bieten hier smarte Lösungen, die die Komplexität der Verwaltung von Chargen und Mindesthaltbarkeitsdaten aufbrechen.
Einige Faktoren machen die Verwaltung von Chargen und MHDs sehr komplex. Größere Produktmengen müssen genau überwacht und dokumentiert werden. Genauso kann die Verfolgung und Verwaltung einzelner Chargen sehr zeitaufwendig und fehleranfällig sein. Deshalb braucht es eine reibungslose Koordination zwischen den verschiedenen Unternehmensbereichen, wie beispielsweise eine nahtlose Kommunikation und einen effektiven Informationsfluss zwischen Einkauf, Lagerhaltung, Vertrieb und Marketing.
Auch die gesetzlichen Anforderungen bei der Chargen- und Mindesthaltbarkeitsverwaltung erhöhen zusätzlich die Komplexität. Um ablaufende Produkte rechtzeitig zu identifizieren und Verluste zu minimieren, ist eine effiziente Bestandsverwaltung und Prognosefähigkeit erforderlich. Mitarbeiter müssen entsprechend geschult werden, um angemessen mit abgelaufenen Produkten umzugehen.
Die effektive Verwaltung von Chargen und MHDs im Fulfillment ist wichtig, um die Qualität von Produkten sicherzustellen und Risiken zu minimieren. Unternehmen können Best Practices anwenden, um diese Aufgabe erfolgreich zu bewältigen, z.B.:
Mit dem Zenfulfillment Logistics Operating System® erhaltet ihr maßgeschneiderte Lösungen für die Verwaltung von Chargen und die Einhaltung des Mindesthaltbarkeitsdatums im Fulfillment. Dazu zählen zum Beispiel:
Das manuelle Hin und Her mit dem Lagerpartner bezüglich des Mindesthaltbarkeitsdatums und der Chargenverwaltung kann frustrierend sein, insbesondere bei dringenden Produktrückrufen. Mit dem Zenfulfillment Operating System hast du die Kontrolle über MHDs und die Chargenverwaltung. Dank der Echtzeittransparenz der Lagerbestände, der einfachen Rückverfolgbarkeit von Chargeninformationen und der Option, Chargen für die Kommissionierung zu sperren, ist eine reibungslose Verwaltung ohne Kopfzerbrechen möglich. Das bedeutet: Du musst dir keine Sorgen mehr machen, dass abgelaufene Produkte an Kunden geliefert werden, und du musst nicht mehr zeitaufwändig zurückverfolgen, welche Charge auf Auftragsebene verwendet wurde.
Die Beachtung von Chargen und MHDs erstreckt sich natürlich nicht nur auf das Fulfillment, sondern z.B. auch auf:
Es ist wichtig, dass Chargen- und Haltbarkeitsdaten in verschiedenen Unternehmensbereichen koordiniert werden. Durch die Integration dieser Informationen in die verschiedenen Geschäftsprozesse gewährleistet du einen reibungslosen Betrieb und zufriedene Käufer.
Chargen und Mindesthaltbarkeitsdaten sind immens wichtige Informationen, die es für E-Commerce Shops zu berücksichtigen gilt. Sie haben nicht nur Einfluss auf Lagerung und Fulfillment, sondern auch auf die Qualitätssicherung sowie die Kundenzufriedenheit. Arbeitest du bzw. dein Dienstleister hier sauber, schafft ihr die bestmögliche Transparenz.
Chargen (auch LOT) sind Gruppen von Produkten, die in einem bestimmten Zeitraum mit derselben Produktionscharge oder derselben Charge von Rohstoffen hergestellt, verarbeitet oder verpackt wurden.
Eine LOT- oder auch Chargennummer beinhaltet die wichtigsten Informationen zu einer Charge, wie z.B. das Herstellungsdatum sowie Informationen zu ablaufenden Bestandteilen.
Eine Chargenrückverfolgung (oder auch Lot-Tracking) ist wichtig, um im Falle von Qualitätsproblemen, Rückrufen oder anderen Vorfällen, die betroffenen Produkte genau zu identifizieren, zurückzurufen und die Sicherheit von Verbrauchern und die Qualitätssicherung der Lieferkette zu gewährleisten.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum, oder MHD, gibt an, bis zu welchem Datum ein Produkt unter den empfohlenen Lagerbedingungen seine spezifischen Eigenschaften wie Geschmack, Geruch, Textur und Qualität beibehalten sollte, ohne dass eine Gefährdung der Gesundheit besteht.
MHDs werden in der Regel durch labortechnische Tests und Überwachung der Produktqualität über einen bestimmten Zeitraum ermittelt, um festzustellen, wie lange das Produkt unter geeigneten Lagerbedingungen seine gewünschten Eigenschaften behält.